Es ist schön, sich komfortabel zu fühlen.
Wir streben ständig danach, uns komfortabel zu fühlen.
Komfort fühlt sich so an: wohlig, angenehm, geborgen. Unbeschwert, nicht anstrengend, gut versorgt.
Alles ist unter Kontrolle, alles ist vorhersehbar. Keine Notwendigkeit, über die eigenen Grenzen zu gehen.
Ziemlich schön also.
Und irgendwann, sollte sich dieser Zustand auf Dauer einstellen, auch ziemlich langweilig.
Denn der natürliche Zustand ist das nicht.
Unsere Vorfahren hatten alles andere als ein komfortables Leben.
Und auch heute fühlt sich das Leben nicht durchweg komfortabel ist.
Eigentlich scheinen wir alle ständig damit zu hadern, wie unbequem, wie ärgerlich, wie abstrus die Umstände sind.
Und wie viel komfortabler es doch wäre, wenn alles besser wäre. Wenn alles funktionieren würde, so wie wir uns das vorstellten.
Wir wollen Komfort, und wir sind bereit, einiges dafür zu zahlen.
Doch egal, was wir investieren, irgendwann wird es garantiert umkomfortabel.
Denn dauerhafter Komfort lässt sich nicht kaufen und nicht kontrollieren.
Um unseren Komfort langfristig zu erhöhen, können wir nur lernen.
Dabei ist Lernen erstmal gar nicht komfortabel.
Um zu lernen, muss ich mich überwinden. Ich muss mich anstrengen. Ich muss verzichten, auf Ablenkung und auf alles andere, was gerade schöner ist. Ich muss meiner eigenen Unzulänglichkeit stellen und mir eingestehen, dass ich nicht alles weiß, nicht alles kann.
Ich muss in neue unbekannte Gebiete vordringen und mich womöglich Gefahren aussetzen.
Lernen heißt, zu investieren.
Was am Ende dabei herauskommt, weiß niemand.
Doch es könnte durchaus passieren, dass ich mich in Folge nicht weniger komfortabel, sondern selbstsicherer fühle. Mehr Kontrolle habe. Mich wohler fühle. Auch wenn nicht alles vorhersehbar, bequem und angenehm ist.
Möglicherweise ist der bewusste Verzicht auf Komfort ein ziemlich gutes Investment,
Für deutlich mehr Komfort.