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Was ist ein guter Mensch?

Diese Frage stellte ich meinem Mitbewohner Andreas, der immer gern für philosophische Gespräche zu haben war.

Genauer gesagt, fragte ich ihn: „Andreas, was würdest du sagen, was ein guter Mensch für dich ist?“

 

Seine Antwort war nicht wie die der anderen, die ich die Tage und Wochen schon zuvor befragt hatte.

 

Häufig kamen prompte Antworten wie „jemand der freundlich ist; wer sich für andere einsetzt; Tierliebhaber:innen; wenn jemand selbstbewusst ist; wer Menschen rettet“ usw.

 

Andreas sagte aber: „Puuuuh. Schwere Frage. Also da muss ich drüber nachdenken. Wie kommst du auf sowas?“

 

Ehrlich gesagt, wusste ich es nicht. Es gab kein Ziel, sondern einfach nur Neugier: Was würden die Menschen in meinem Umfeld so sagen? 

 

Was ich bis dahin jedenfalls schon feststellen konnte: Es gab nie exakt die gleiche Antwort. Unterschiedliche Menschen gaben unterschiedliche Antworten. 

 

Andreas jedenfalls dachte noch viel darüber nach und jedes mal, wenn wir uns zufällig in der Küche begegneten, sagte er: „Du, also ich habe noch immer keine Antwort. Sorry.“

 

Dann eines Tages offenbarte er mir ganz unerwartet: „Du, Johannes, also ich kann dir noch immer nicht wirklich sagen, was ein guter Mensch ist. Aber… ich denke du bist einer.“

 

Das kam doch etwas überraschend. Warum ich? Zu meiner Mitbewohnerin, die ich hier namentlich nicht nennen werde (eine, ich übrigens ganz toll fand) hätte er das sicher nicht gesagt (denn er fand sie nicht so toll).

 

Inzwischen bin ich selbst zu einer Antwort gekommen in Hinblick auf die große Frage.

 

 

Ob ein Mensch „gut“ oder „schlecht“ ist, hat eigentlich nichts damit zu tun, wie dieser Mensch ist. Sondern wie wir selbst sind.

 

Ob andere Menschen „gut“ oder „schlecht“ sind, hat nicht nur was mit denen zu tun, sondern vor allem auch mit mir!

 

Radikal betrachtet gibt es keine „guten“ und keine „schlechten“ Menschen. 

 

Es gibt einfach Menschen. 

 

Je nach dem, was wir brauchen, was unsere Bedürfnisse, unsere Werte und Ziele sind, halten wir diejenigen für gut, die uns in dem unterstützen, was uns im Leben wichtig ist. 

Diejenigen, die entgegen unserer Interessen handeln oder diese gar bedrohen, betrachten wir als schlecht.

 

Manchmal kann sogar ein und dieselbe Person von „Freund“ zu „Feind“ mutieren: wenn ihr Handeln oder ihre Sichtweise, auf einmal nicht mehr in unserem Sinne ist. Umgekehrt auch.

 

Für Andreas habe ich und mein WG-Dasein scheinbar ganz gut zu dem gepasst, was für ihn im Alltag wichtig war: jemand der umsichtig und aufmerksam ist und (meistens) auch noch für Gemeinschaft und tiefgründige Gespräche aufgeschlossen ist… hätte ich diese Eigenschaften nicht gehabt und wäre stattdessen noch ziemlich störend drauf gewesen, so hätte Andreas sicherlich etwas anderes gesagt.

 

Was auch immer gute oder schlecht Menschen für mich ausmacht, die wichtigere Frage lautet: 

 

Bin ich mir selbst ein guter Mensch? 

 

Je besser ich selbst für meine eigenen Bedürfnisse und Interessen sorgen kann, umso weniger bin ich davon abhängig, wie sehr andere mir dabei dienlich sind oder wie wenig sie mir dabei im Weg stehen.

 

Wenn ich mir selbst ein guter Mensch bin, kann ich andere so sein lassen, wie sie sind und muss die Welt (meine Welt) gar nicht so sehr in „gute“ und „schlechte“ Menschen unterteilen.

 

Mir selbst ein guter Mensch zu sein ist nicht immer einfach, und manchmal extrem schwer. 

 

Doch das darf ich immer wieder lernen und immer besser darin werden. Du wahrscheinlich auch 😉 

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